Spiele gehören nicht uns, das wird inzwischen immer mehr Spielerinnen und Spielern klar. Publisher können damit verfahren, wie sie es für richtig halten und auch durch die Abschaltung der Server den Zugang zu unserem
Spiel kappen, wenn ein Online-Zwang besteht.
Gegen diesen Zustand kämpft die Initiative Stop Killing Games: Sie will Publisher dazu verpflichten, dass Spiele zugänglich bleiben, indem die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen wird. Doch aktuell sieht es schlecht aus: Der Gründer von Stop Killing Games, YouTuber Ross Scott (Accursed Farms), erklärt in einem neuen Video, dass zumindest für ihn das Projekt bald endet.
Ist Stop Killing Games gescheitert?
In seinem rund einstündigen Video erklärt Ross Scott alles zum aktuellen Stand von Stop Killing Games. Aktuell gibt es nur noch zwei Chancen für das Projekt:
- Eine Europäische Bürgerinitiative: Sammelt diese genug Stimmen, muss sich die EU-Kommission mit den Forderungen von Stop Killing Games auseinandersetzen. Von einer Million benötigten Unterschriften sind bisher aber nur 459.000 (Stand 24. Juni) zusammengekommen. Bis zum 31. Juli könnt ihr auch selbst noch unterzeichnen.
- Eine Petition an die Regierung des Vereinigten Königreiches: Hier fehlen noch knapp 85.000 von 100.000 Unterschriften, die Erfolgsaussichten sind also noch schlechter. Bei einem Erfolg würde außerdem die Regierung nur erwägen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
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Ross selbst ist der Meinung, dass Stop Killing Games an diesem Punkt nur noch geringe Aussicht auf Erfolg hat. Für ihn ist deshalb das Ende der Initiative erreicht, in die er sehr viel Arbeit gesteckt hat. Teils habe er ganze Arbeitstage damit verbracht, für die Kampagne zu werben. Er habe unzählige Interviews geführt, Fragen beantwortet und sich mit rechtlichen Fragen auseinandergesetzt.
Seine Frustration und Erschöpfung ist Ross deutlich anzumerken. Gerade der ausbleibende Erfolg der Europäischen Bürgerinitiative habe ihm gezeigt, dass es generell zu wenig Interesse an Bürgerbeteiligung in Form von Petitionen und Initiativen gebe.
Dass sich der Streamer und ehemalige Blizzard-Entwickler Jason Thor Hall (Pirate Software) gegen Stop Killing Games ausspricht, habe der Kampagne außerdem deutlich Wind aus den Segeln genommen. Und das, obwohl seine Argumente unbegründet seien und auf Falschbehauptungen beruhen.
Sollte die Initiative scheitern, so Ross, habe man zumindest The Crew 2 und Motorfest gerettet, für die Ubisoft einen Offline-Modus eingebaut hat. Doch im Endeffekt seien die Bemühungen nicht gut genug
gewesen.
Ross selbst hofft immer noch auf einen Erfolg und würde sich auch sehr freuen, wenn es in Zukunft weitere Versuche gibt, Spiele vor dem Verschwinden zu retten. Er selbst wird sich aber nicht mehr engagieren: Schließlich wolle er auf seinem Kanal eigentlich auch Spiele spielen, anstatt sich nur um ihr Überleben zu bemühen.